Die historische Oeseder Papiermühle an den Sieben Quellen gilt als eine der ältesten Gewerbestandorte im Osnabrücker Raum. 1600 gründete hier der Lippische Papiermacher Herrmann Schmidt eine Produktionsstätte,
die nach etlichen Umbauten und Besitzerwechseln schließlich durch Georg Wilhelm Quirll und seine Söhne Karl und Wilhelm erfolgreich geführt wurde.
Noch heute steckt im Boden dieses Gebäudes die schwedische Turbine, die Wilhelm Quirll um 1859 einbaute. Hier wurden später vor allem das Papier zu den hannoverschen Briefmarken hergestellt, aber auch Bütten-,
Karten- und Filterpapiere. Wassermangel durch Intervention der Georgs-Marien-Hütte führte schließlich dazu, dass Wilhelm Quirll um 1890 die Papiermacherei zu Oesede einstellte.
Danach wurde das Gebäude von der Familie Quirll zur Forellenzucht in den angrenzenden Teichen genutzt, die zwischenzeitlich zu den bedeutendsten in Deutschland gehörte.
Der Enkel Wilhelm Quirlls, Ferdinand Quirll, führte auf dem Gelände der Papiermühle von 1923 bis zu seinem Tode 1970 eine Rechtsanwalts- und Notarskanzlei, nachdem er 1923 zum Rechtsanwalt und ersten Notar des
Osnabrücker Südkreises ernannt worden war. Quirll bezeichnete sich selbst gern als Bauernadvokat und –notar und ritt bis zuletzt auf einem Norwegerpferd nicht nur durch seine Wälder, sondern auch zu Gericht. Die
frühere und inzwischen ebenfalls restaurierte Werksglocke an der Papiermühle, die einst die Arbeiter nach der Ruhepause wieder an die Arbeit rief, diente Quirll dazu, sich zum Hofe zurückrufen zu lassen, wenn ihn eine
anwaltliche oder notarielle Pflicht erforderte.
RA und Notar Quirll gehörte zu den Wegbereitern eines neuen Wasserrechts und zu den ersten Kommentatoren des Wasserhaushaltsgesetzes, auf dessen Inhalt er maßgeblichen Einfluß nehmen konnte. Ein Teil seiner
ehemaligen Büromöbel ist in der modernen Kanzlei wiederzufinden.
Heute bietet das historische renovierte Gebäude Ihnen und uns den seriösen Rahmen für die Klärung Ihrer Rechtsfragen.